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Diese eine Stelle

by Albrecht Schrader

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3.
Elbchaussee 02:39
4.
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6.
7.
Eigelstein 04:38
8.
Zäune 04:12
9.
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about

“Der Ort, wo meine Jugend glüht, ist nicht, wo Hamburg brennt / Tränen fließen unverblümt in mein Polohemd“
(„Auf dem Golfplatz“, Albrecht Schrader)

Wenn man ehrlich ist, sind viele Coming-Of-Age-Platten am Ende ja doch weniger persönlich als bloß Blaupausen: Verklärung, Nostalgie, bisschen Milieu-Kitsch und die Inszenierung des Protagonisten als Underdog, fertig.
Coming Of Age als Pizza - selbst mittelmäßig weiß man sie so noch zu schätzen. Allerdings ist danach alles auch wieder schnell vergessen.

Das Album „Diese eine Stelle“ von Albrecht Schrader legt dagegen offen, was für eine Wahrhaftigkeit in introspektivem Pop wirklich stecken kann. Coming Of Age, alles hier offenbart sich ganz unmittelbar, ganz zart - dabei ist Albrecht Schrader selbst schon lange präsent im hiesigen Musikgeschehen. Produktionen, Songs, TV-Auftritte, Piano-Passagen – es dürfte kaum jemanden geben, der von der Kunst des freundlichen Brillenträgers noch nicht gestreift wurde. Doch irgendwie lässt einen das Gefühl nicht los, dass er jetzt erst mit dieser Platte wirklich ernst macht.

Kein Verstecken, kein Augenzwinkern, kein Ausdenken – das war die Prämisse beim Songwriting für diese Platte. Es geht ums Aufwachsen in gutem hanseatischen Hause. Um den Golfplatz, um Scham, um first love, es geht um die Scheiß-Angst aufzufliegen als Großbürgersohn im versifften Juze-Backstage. Darf ich hier überhaupt sein? Auf dieser Platte findet man keine um die Ecke gedachten Popminiaturen, sondern sie fragt sich, wer bin ich, wer kann ich sein? Identität als fragile Kunstform.

Doch dieses Album ist noch mehr. Neben jenem berührenden Einblick, der sich traut verletzlich, ja, angreifbar zu sein, bietet Albrecht Schrader auch Stücke aus seinen letzten Cologne-Years. Dort lebte er lange Jahre, mit dieser Platte endet diese Zeit nun. Songs wie das hymnisch-sphärische „Eigelstein“ oder auch der bittersüße Freundschafts- und Beziehungshit „Getrennt oder zusammen“ erzählen davon.

Jetzt hat es Albrecht Schrader wieder nach Hamburg gezogen, seinem Bezug zu Köln allerdings kann man nicht nur in einigen der Texte nachspüren. Viel von der Produktion fand am Rhein statt: Albrecht Schrader arbeitete u.a. zusammen mit Keshav Purushotham und Niklas Schneider, mit Philipp Janzen, er nahm auf bei Wolfgang Stach in den berühmten Kölner Maarwegstudios aber auch im Bearcave von Locas in Love und bei Simon Frontzek. Okay, der allerletzte Verweis führt nach Berlin. Soviel geographische Sorgfalt muss sein.

Dass neben den Storys vor allem die Musik den ganz großen Reiz dieses Albums ausmacht, ist sicher auch Verdienst jener großen Sound-Inspiration, die sich dieses Album gönnt – doch vornehmlich zeigt „Diese eine Stelle“, was für einen gewachsenen Songwriter Albrecht Schrader mittlerweile darstellt. Wo wird bitteschön im deutschsprachigen Pop so komponiert? Wer schreibt einem auch nur annähernd so vielschichtige Stücke wie „Elbchaussee“ oder „Zäune“?
Diese Musikalität, die leichtfüßig Einflüsse aus unterschiedlichsten Genres bis hin zur Klassik in Popsongs zu gießen vermag. Wo Mitsummen und Staunen sich treffen.

Albrecht Schrader bringt Eleganz und Emotion in Eins. Manchmal erinnert das an britischen Socialist Pop der Achtziger wie Style Council oder Heaven 17, mal an Jochen Distelmeyer in größten Zeiten, mal aber auch an Frank Ocean. Diese wunderbar entrockte Platte spürt sogar zeitgenössischem Soul wie D’Angelo nach – auf eine ganz eigene intuitive Art. Die Abwesenheit von Rock oder auch nur einer Rhythmusgitarre auf diesem Album ist dabei nicht mal als Absage an jenes Prinzip zu verstehen, keine Antithese zu Rock, eher ein Desinteresse.
Albrecht Schrader befindet sich viel mehr auf der Suche nach dem männlichen Popstar ohne Hemdsärmel – und wer diese Platte hört, weiß, er hat ihn gefunden...


Text: Linus Volkmann

credits

released June 26, 2020

Alle Songs geschrieben und arrangiert von Albrecht Schrader

1,4,5,7,9 produziert im Dumbo Studio, Musikkollektiv Eigelstein, Bear Cave. Köln, September 2019 - Februar 2020
2,6 produziert im Electric Island, Musikkollektiv Eigelstein, Bear Cave. Köln, Dezember 2019 - Februar 2020
3,8 produziert im Maarweg Studio 2, Bear Cave. Köln, September 2019 - Februar 2020
10 produziert von Albrecht Schrader und Simon Frontzek. Hamburg/Berlin, November 2019 - Februar 2020

DUMBO
Produktion: Philipp Janzen, Albrecht Schrader
Drums: Philipp Janzen
Bass: Christopher Martin
Klavier, Synths, Gitarre, Bass: Albrecht Schrader

ELECTRIC ISLAND
Produktion: Niklas Schneider, Keshav Purushotham, Albrecht Schrader
Drums, Synths: Niklas Schneider
Synths, Bass: Albrecht Schrader

MUSIKKOLLEKTIV EIGELSTEIN
Engineer: Ekki Maas
Trompete: Marie Tjong-Ayong
Violine, Viola: Naomi Binder
Cello: David Schütte

MAARWEG
Engineer: Wolfgang Stach
Violine: Zuzana Leharova
Violine: Akiko Ahrendt
Viola: Radek Stawarz
Cello: Nathan Bontrager
Bass: Christopher Martin
Drums: Sebastian Winne
Klavier: Albrecht Schrader

BEAR CAVE
Engineer: Nicolas Epe
Backgroundgesang: Rachel Scharnberg-Peters
Gesang: Albrecht Schrader
Produktion, Gitarre, Synths: Albrecht Schrader


SONSTIGE
Akustik-Gitarre auf „Zäune“: Ove Thomsen
Mix, zusätzliche Gesangsaufnahmen: Simon Frontzek
Mastering: Robin Schmidt
Fotos: Frederike Wetzels
Artwork: Jan Lankisch
Management: Conrad Wiechens

Label: Krokant

Dank gebührt:

Thomas Melle
Pola Schulten
Simon Steinvorth
Malte Vogt
Florian Sievers
Stella Sommer
Friedemann Weise
Conrad Wiechens
Sarah Elena Esser
Paula Irmschler
Deniz Jaspersen

license

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about

Albrecht Schrader Hamburg, Germany

Albrecht Schrader macht einfach sein Leben lang Musik. Er veröffentlicht regelmäßig Singles, EPs und Alben. Früher bei Staatsakt, mittlerweile beim eigenen Label Krokant. Er arbeitet als freier Komponist, Arrangeur, Produzent für TV, Theater, Film, Games, Podcasts, andere Künstler*innen. ... more

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